Manchmal geben einem unbekannte Menschen den richtigen Spin – und sie haben keine Ahnung, welchen Effekt das Gesagte auf das Leben der Zuhörenden haben wird.
Einer dieser Wegbereiter wurde mir im März 2022 an den Wegesrand gestellt. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich war in der Klinik bevor ich in die Reha gehen konnte. Im Park kam ich mit einem Mann ins Gespräch, der als Besucher in der Klinik war. Er hatte eine leitende Position bei irgendeiner grossen Firma inne und erzählte mir, dass ihm einmal ein Mann aus dem Personalwesen mit auf den Weg gegeben hätte, dass die persönliche Gesundheit das Wichtigste sei, was man habe – und dass kein Unternehmen je legitimiert wäre zu erwarten, dass man diese mit in die Waagschale werfe, um einen guten Job zu machen. Für einen Firmenorganismus sei man immer wichtig, aber eben ersetzbar. Die eigene Gesundheit ist es nicht.
Wie hat mich das beeindruck – und das nicht, weil mein Arbeitgeber je von mir erwartet hätte, dass ich meine Gesundheit mit in die Waagschale werfe. Ganz im Gegenteil.
Aber durch ihn konnte ich erkennen, dass ich gewillt war es freiwillig zu tun. Dass ich meine Arbeit derart gerne mache und mich so mit meinem Arbeitsort verbunden fühle, dass ich in dieser neuen Situation mit einer ernsthaften Erkrankung nicht richtig sehen konnte, worauf es wirklich ankommt.
Das Gespräch hat mir ehrliche Gegenwart mit mir selbst geschenkt, und ich werde diesem Menschen für immer dankbar sein. Ich konnte aus seinem Mund hören, was das Leben mir zu sagen hatte, damit es die richtige Richtung nimmt.
So gerne möchte ich mir versprechen immer auf diese Wegbereiter*innen hören zu können und wünsche es mir und allen anderen, dass es uns so oft wie möglich gelingen möge, denn wenn man diese Momente des Lebens richtig mitnimmt weiss man auch, dass man nicht alleine ist.