Messe

Armut ist vor allem Verzicht. Post-Covid auch.

Mein Sohn muss schon auf recht viel verzichten, weil ich an Post-Covid erkrankt bin. Ich kann so Vieles nicht, was eigentlich zu einem gewöhnlichen Tagesablauf dazugehört.

Ich bin so froh, dass mein Kind gut ist im Adaptieren, im Ausgleich finden und auch im Akzeptieren, dass unser Leben eben ist, wie es ist.

Als ich ihm aber sagte, dass er dieses Jahr auf der Herbstmesse nur auf eine Bahn gehen kann, weil das Leben eben gerade ist, wie es ist, habe ich zum ersten Mal die echte Trauer gesehen und zum ersten Mal hat er gesagt: Aber dann kann ich ja gar nicht mit meinen Kollegen vergleichen!

Das war hart. Echt hart. Weil ich es ja bei aller Liebe nicht ändern kann.

Und dann der Lichtblick: Eine Initiative, die weiss, wie wichtig die Herbstmesse in unserer Stadt für Kinder ist, organisiert Mässpäggli für Familien wie unsere und ich bin so unglaublich dankbar, dass es diese Initiativen gibt, die wissen, dass gemeinsame Erinnerungen das Wichtigste im Leben sind!

Als ich meinem Sohn erzählte, dass wir eines bekommen, ist er vor Freude gehüpft und hat gejubelt.

Als ich noch mein normales Leben hatte, habe ich auch für alles Mögliche gespendet – jetzt zu sehen, wie es ist, wenn die Hilfe wirklich ankommt, ist ein wunderbares Geschenk des Lebens.


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