Mit dem ÖV zu fahren ist schwer in meinem Zustand. Zu viele Menschen, zu viele Eindrücke, und ständig steige ich zu spät aus, fahre in die falsche Richtung oder nehme das gänzlich falsche Tram.
Manchmal sogar zweimal hintereinander. Und das geht so: An der richtigen Haltestelle steige ich in das falsche Tram, was aber erstmal in die richtige Richtung fährt. Dann merke ich, dass ich an einem Ort mit Kirche bin, den ich nicht kenne, und steige dort aus. Die Orientierungslosigkeit ist sehr unangenehm. Ich bin in solchen Situationen unfähig, die Informationen zu verarbeiten, kann aber weiter logisch denken und entscheide mich einfach, mit dem nächsten Tram wieder zurückzufahren und dort auszusteigen, wo es mir bekannt vorkommt.
Das schaffe ich alles und bin erleichtert und steige froh ins nächste Tram, nur um dann wieder vor derselben Kirche zu landen.
Es ist so absurd, dass es mir offenbar unmöglich ist, zwei Dinge aufs Mal zu tun: Tram als in die richtige Richtung fahrend zu identifizieren und die Nummer der Tram zu prüfen.
Ich kenne diese Dinge inzwischen so gut, dass ich immer ein bis zwei Trams früher nehme, um die Fehler auf dem Weg auszugleichen.