Fünfzig

50 Jahre geschenktes Leben leben! Das habe ich geschafft! 

Und das mir mein Leben wirklich geschenkt ist und ich die Dinge nicht mit einer Selbstverständlichkeit selber hervorbringe, dämmert mir langsam.

So lange mein Leben mit allen Annehmlichkeiten in mehr oder weniger ruhigen Bahnen verlief und ich gesund war, habe ich wohlig und satt in der Erwartungshaltung sitzend garnicht zu schätzen gewusst, was es bedeutet, dass mir das ja alles zukommt. 

Irgendwie hat sich durch den Verlust der Gesundheit und allem was da mit daran hängt, etwas fundamental in mir verändert. Ich habe garnicht gemerkt wie, aber durch die Unterbrechung des Stroms der unbewusst vorausgesetzten Selbstverständlichkeiten hat sich in mir die alte Erwartungshaltung in ein neues Staunen verwandelt. 

Ich staune und bin dankbar, dass wir ja wirklich viel weniger brauchen als gedacht, das weniger nicht zwangsläufig unglücklich macht und am meisten staune ich, dass uns ja immer noch alles zukommt was wir tatsächlich brauchen und das es uns damit gut geht trotz so radikal veränderten Lebensumstände.


Beitrag veröffentlicht am