Ich war nie wohlhabend – schon gar nicht als alleinerziehende Mutter, die in der Schweiz bei einem gemeinnützigen Verein arbeitet. Aber wir sind immer gut zurechtgekommen und es war auch immer genug da.
Nun müssen wir lernen, dass die gewohnten Standards für uns nicht mehr gelten.
Die zwei Jahre sind um, der Arbeitgeber, der mich so unglaublich toll durch die zwei Jahre Krankheit getragen hat und mir aus Anstand und Wertschätzung weiter den vollen Lohn gezahlt hat, musste mir kündigen, die IV ist noch nicht so weit in ihrer Entscheidung, ob sie anerkennt, dass ich krank bin, und ich bekomme Arbeitslosengeld.
Zack, 20% weniger als zuvor.
Sollte mir die Gerechtigkeit zukommen, dass ich eine IV-Rente erhalte (was leider nicht sicher ist, da bisher nur 3 % aller bei der IV angefragten Renten für Post-Covid-Erkrankte tatsächlich eine Rente bekommen), wird das noch einmal weniger. Und das wäre dann der Glücksfall, denn wenn nicht, bleibt nur noch die Sozialhilfe, und was das für uns bedeuten würde, möchte ich mir lieber noch nicht ausmalen.