Auto

Es ist besonders unangenehm, wenn sich etwas verändern muss als Konsequenz von etwas, das man nicht selber gesucht hat. 

Ein Auto gehörte bisher wie der Balkon oder das Wohnzimmer zu meinem Leben. Ich brauchte es, um damit zur Arbeit zu fahren, und es stand auf dem gemieteten Parkplatz im Hof – ich konnte jederzeit los. 

Nun bin ich krankheitsbedingt arbeitslos und darf krankheitsbedingt gar kein Auto mehr fahren, dazu kommt, dass man im Jahr 2024 eigentlich kein fossil betriebenes Fahrzeug mehr fahren sollte. Ist doch alles richtig so – und das ist es auch auf der ganz rationalen, vernünftigen Ebene. Ich verstehe meine Situation und tue das Richtige. 

Gefühlsmässig sieht es aber ganz anders aus. Es ist hart, ist es doch zweifelsohne Zeichen meines sozialen Abstieges, denn die knallharte, schmerzvollere Wahrheit, die zu den obigen gehört, ist, dass ich es mir schlicht nicht mehr leisten kann. So lassen mir die äusseren Umstände keine andere sinnvolle Wahl. Die Konsequenzen, die sich durch meine Erkrankung ergeben, zwingen mich, mein Lebensselbstverständnis zu ändern und den neuen Umständen anzupassen. Kann man machen – schön oder einfach ist es allerdings nicht. 


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