Neben der radikalen Akzeptanz ist es mir im Jahr 2024 ein grosses Stück mehr gelungen, Widersprüche in mir zu vereinen.
Und damit meine ich nicht nur, sie auszuhalten, sondern das grosse UND zu schaffen und immer mehr Abstand vom ABER zu gewinnen.
Lange habe ich gedacht, dass bestimmte Dinge sich gegenseitig ausschliessen und nie ein stimmiges Paar sein können, wie zum Beispiel:
- chronisch krank zu sein und ein gewisses Mass an Zufriedenheit zu erleben,
- erschöpfungsbedingt überfordert und gut organisiert zu sein,
- so viel nicht mehr zu haben und sich trotzdem reich und beschenkt zu fühlen,
- neue Symptome zu entwickeln und nicht zu verzagen,
- immer weniger zu können und Prioritäten richtig zu setzen,
- Abschiede zu gestalten und damit okay zu sein,
- immer abhängiger zu werden und gleichzeitig weniger zu erwarten,
- Dankbarkeit und Trauer gleichzeitig fühlen zu können.
Es gab so viele Dinge in meiner Vorstellung, die sich nicht vereinen liessen, und jetzt, da mein Leben so anders geworden ist, schafft sich diese neue Vielheit in mir Platz, und ich merke, dass die adäquate Geste des Lebens das Umfassen/Umschließen und nicht das Abgrenzen ist.
Alles hat am Ende Platz, wenn ich aufhöre, die Dinge so haben zu wollen, wie ich es irgendwann mal gelernt, ersehnt oder verlangt habe.